Diese schlimmste Phase beim Dating

Dramatisches Bild mit schlechtem Wetter, das dramatische Lage verdeutlichen soll

Die vergangenen Wochen waren echt hart. Es war ein Hin- und Her, ich wusste nicht, woran ich bin, was das war, was sein würde. Ich hörte nichts, keine Nachricht, keine Mail, keine Antworten auf meine Nachfragen. Mein letzter Gedanke beim Einschlafen, mein erster beim Aufwachen, alles kreiste um diese Fragen: Soll ich mich nochmal melden? Anrufen, schreiben? Oder würde ich endlich eine Nachricht bekommen? War es das? Gibt es noch Hoffnung? Wie lange soll ich warten, bis ich selbst endgültig damit abschließe? Aber so lange ich nichts höre, keine finale Aussage bekomme, so lange könnte es doch noch etwas werden?

Diese Phase der Ungewissheit ist die wohl qualvollste beim Dating. Diese Phase zwischen Hoffnung und Verzagen, wenn Weiterlesen

Die besten Flirt-Tipps vom RTL-Bachelor. Ja, wirklich!

Ja, ich habe mit einem Bachelor – nun ja, zuerst gesprochen. Aber ich glaube, dann haben wir geflirtet. Meist ist ja genau das das Spannende – diese Gespräche an der Grenze, ausgesprochen unausgesprochen und so. Wie auch immer: Am Ende dachte ich mir, dass er das eben schon ganz gut drauf hat, diese Basics. Welche? Dazu gibt es diesmal ein Video:

Und für alle die nicht gucken wollen, eine kurze Zusammenfassung:

1. Das Gesprächsthema bestimmt die Meta-Ebene des Flirts. Ihr kommt euch näher, wenn Ihr schnell über Persönliches sprecht.

2. Aufmerksamkeit für Details. Nein, ich heiße eben nicht Nicole.

3. Körperliche Nähe – je wohldosierter, desto reizvoller.

Diese Fragen müsst ihr Euch nach einem Date stellen

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Mal überlegen – wie war es nun, das Date?

Zugegeben, auch ich stelle diese dümmlichen Anfängerfragen: „Und, wie war’s?“, sage ich, wenn meine Freundin Tanja von ihrem dritten Tinder-Date in dieser Woche zurückkommt. Sie sagt dann „voll schön!“ oder „grauenvoll!“ und gibt mir ein paar Details. Etwa, dass er nach dem Essen einen Zahnstocher benutzt habe, was sie total eklig, also eigentlich echt gestört fand oder, dass er früher gehen wollte, weil es zu hageln anfing und er sein Auto in die Garage fahren wollte. Aus solchen Details leiten wir dann oft viel zu vorschnelle Urteile ab.

Was frage ich sie noch? Die Standards: „Wer hat gezahlt?“ „Wie sah er denn so aus?“ „Habt ihr Euch geküsst?/Wie habt ihr euch verabschiedet?“ „Seht ihr Euch wieder?“ Alles wichtige Informationen, ohne Frage, aber ich habe darüber nachgedacht, was denn eigentlich wirklich wichtig ist – und es sind nicht diese „Formalia“. Die sind eine Facette des großen Ganzen, aber zum Kern dieses Ganzen dringt man mit ganz anderen Fragen. Die man sich, wenn man selbst auch nur solche Freunde mit Standardfragenrepertore hat, auch einfach selbst nach jedem Date stellen sollte – danach ist man klüger, versprochen.

Möchte ich, dass er/sie weiß, wo ich wohne? Wer hier mit Nein antwortet, muss sich gar keine weiteren Fragen stellen.

Hat er/sie mich zum Lachen gebracht? Es klingt ein bisschen lahm, aber Humor ist einer der wichtigsten Punkte – wenn man mit dem Zauber eines ersten Dates schon nicht gemeinsam lachen kann, dann muss man sich gar nicht erst fragen, wie das nach fünf gemeinsamen Jahren aussieht! Teil zwei der Frage: Habe ich gelacht, weil es wirklich lustig war – oder nur, damit irgendwelche Situationen nicht peinlich-komisch werden?

War er/sie freundlich zu Barkeeper und/oder Kellner? Anders als die Zahnstochersache lassen solche Informationen nämlich tatsächlich Rückschlüsse auf den Charakter zu – und nichts ist schlimmer als herablassendes Verhalten, auch Unsicherheit entschuldigt hier nichts.

Hat irgendetwas jetzt schon genervt? Das wird dann nämlich auch nicht besser.

Hat er/sie sich gemerkt, was ich erzählt habe und Fragen dazu gestellt? Ist zumindest ein erstes Indiz dafür, dass er/sie wahres Interesse hat und nicht nach einem austauschbaren Flirt nur für die nächsten Wochen sucht. Ich hatte schon Dates, die sich nicht mal gemerkt hatten, dass ich umziehen würde, was ich arbeite oder WIE ICH HEISSE (das uralte Nicole – Nicola-Problem). Dafür gibt es keine Entschuldigungen – und als Erklärung nur sein mangelndes Interesse!

Konnte ich ich selbst sein? Oder hatte ich das Gefühl, mich verstellen zu müssen? Wer nach einer ernsten Beziehung sucht, sollte den ersten Teil der Frage unbedingt mit Ja beantworten. Eine vertraute Entspanntheit mit einer noch nicht so gut bekannten Person ist ein sehr guter Indikator dafür, ob man sich später noch nahekommen wird und möchte. Außerdem hält man die Show sowieso nicht lange durch.

Sucht man allerdings nach einer Affäre, ist das mit dem Verstellen gar nicht so schlecht. Dabei besteht ja oft der Reiz darin, sich in anderen Rollen wiederfinden zu wollen.

Wollte ich mein Gegenüber anfassen? Nicht im Sinne von vollem Ganzkörperkontakt – aber wollte ich durch sein oder ihr Haar streichen, ihre Hand nehmen, den Arm berühren? Was kann ich mir noch vorstellen? Kann ich mir, wenn ich seine Lippen anschaue, unserern ersten Kuss vorstellen? Keine Panik, wenn das beim ersten Date vielleicht noch nicht passiert – das darf auch mal dauern, wir leben nicht in einem Liebesfilm.

Würde es Spaß machen, ihn/sie auf eine Party mit meinen Freunden mitzunehmen? Wer nur im One-on-one-Kontakt überzeugen kann, ist kein zukunftsfähiges Dating-Material.

Aber die wichtigste Frage überhaupt: Würde ich für ein nächstes Date mit dieser Person auf die neueste Folge „Game of Thrones“/“House of Cards“/“Homeland“/man füge seine liebste, spannende Lieblingsserie ein/ verzichten? In meinem Falle wären es aktuelle Folgen Trash-TV, etwa „Let’s Dance“, „GNTM“ oder „Der Bachelor“.

Übrigens habe ich Letzteren kürzlich getroffen, also einen davon. Und dabei festegestellt, dass es für einen guten Flirt nur wenig, aber dafür ganz bestimmte Basics braucht. Aber das ist ein anderes Thema, für nächstes Mal.

Und diese Fragen solltet Ihr WÄHREND des Dates stellen:

Es war schön mit dir. Komm gut heim!

Geht nicht ran? Klar, geht immer ran. Jeder.

Kommt sie, die Nachricht, die uns lächeln lässt?

Sie hatten wirklich einen bezaubernden Abend. Die Stunden sind verflogen, sie haben Gin mit Champagner getrunken, dann hat er sie zu Fuß zum Taxistand gebracht – und sie wünschte sich, dass der Weg noch viel länger dauern möge, weil sie sich so noch viel zu sagen hatten.

Es sind Abende wie diese, die den Weg bereiten, für den allerhübschesten aller Nach-dem-Date-Momente. Denn dann, in den Taxis oder in der Bahn, auf dem Stück zwischen Tschüss und Tür, da beginnt es, dieses Zeitfenster, das so perfekt ist, für die schönste aller SMS-WhatsApp-Nachrichtenformen: Die magische „Es war schön mit dir“-Nachricht. Sie ist eigentlich völlig sinnlos, weil man ja gerade noch zusammen war, weil man sich bei der Verabschiedung auch einfach hätte sagen können, dass es schön war. Und doch glaube ich, dass diese Nachrichtengattung der Grund ist, warum SMS erfunden werden mussten. Weiterlesen

Auf dem Sofa zeigt sich die wahre Liebe

Allein auf so einer Bank ist es recht nett - zu zweit auf dem Sofa aber auch mal

Allein auf so einer Bank ist es recht nett – zu zweit auf dem Sofa aber auch mal

Zugegeben, ich bin etwas spät dran, erst gestern habe ich die erste Folge der neuen „Bachelorette“-Staffel angesehen. Und heute geht es schon wieder weiter, mit der recht niedlichen, kleinen Alisa, gegen die ich ausnahmsweise gar keine Aggressionen hege – und ihren Männern, die meisten von ihnen von Beruf Personal Trainer. Gegen viele von ihnen hege ich schon jetzt Aggressionen, aber soll hier nun nicht das Thema sein (der Typ mit der Decke? Also bitte.).
Jedenfalls ist Alisa Bachelorette geworden, weil sie, na klar, die Liebe ihres Lebens sucht. Das ist ein bisschen blöd für alle anderen, die nicht Bachelorette geworden sind, und trotzdem die Liebe ihres Lebens finden wollen. Wie auch immer. Jedenfalls träumt Alisa davon, in einem Jahr vielleicht schon mit jemandem „auf der Couch zu sitzen“. Auch die Männer erwähnen das Bild von dem Auf-der-Couch-Sitzen, „mit der richtigen Frau auf der Couch sitzen, das wäre toll“, so und ähnlich reden sie da. Weiterlesen

Am Ende gibt es keine Antworten …

Foto(1ganz)Unlängst wurde ich für das Ratgeber-Ressort von eDarling interviewt. Das passt natürlich irgendwie super, geht es hier doch um angebliche Liebes-„Erklärungen“, versuchen wir ja auch auf YouTube regelmäßig Tipps zu geben und Fragen zu beantworten. Also beantwortete ich auch die Fragen von Redakteur Sebastian. „Wie hat das Internet die Partnersuche verändert?“, „Wie unterscheidet sich das Flirtverhalten der Berliner von dem anderer Menschen?“ – solche Sachen. Ja, das hat man alles schon häufiger gefragt und beantwortet und die ein oder andere Frage habe ich auch weggelassen.

„Ich mache mir wahrscheinlich mehr Gedanken über die Liebe als die meisten Menschen“, das habe ich dann auf die Frage geantwortet, ob ich eine „Expertin in Sachen Liebe“ sei. Weiterlesen

Die perfekte erste Nacht?

Screenshot Cinderella

Und jetzt schnell nach Hause!

Unlängst schrieb ich über „die perfekte erste Nachricht beim Online-Dating“, es gibt dazu auch ein Video auf YouTube. Danach berichtete ich meiner Kollegin davon, die sehr begeistert reagierte. Ganz aufgeregt wollte sie sofort das Video ansehen und den Text lesen – das kam mir schon etwas komisch vor, ich hatte gar nicht gewusst, dass sie offenbar so aktiv Online-Dating betreibt. Dann war sie jedoch verdächtig still, scrollte verzweifelt auf der YouTube-Kanalseite auf und ab und fragte irgendwann: „Und wo ist jetzt das Video zur perfekten ersten Nacht?“.

Tja, ein kleiner Verhörer, tut mir leid. Doch es scheint ein Thema von Interesse zu sein – also lohnen sich ein paar Gedanken dazu. Weiterlesen

Helfen Porno-Fotos gegen Date-Nervosität?

Traditionell bin ich sehr aufgeregt, wenn ich Gudio treffe. Es wird aber besser

Traditionell bin ich sehr aufgeregt, wenn ich Gudio treffe. Es wird aber besser

Vor einiger Zeit, ich war noch Studentin, hatte ich ein Date mit einem sehr netten, gutaussehenden Amerikaner, wir trafen uns in einer typischen Mittelgroßstadt-Date-Location: Eine Bar, in der man auch Pasta, Sandwiches oder Burger essen kann, beziehungsweise ein Mainstream-Restaurant, in dem es auch eine Cocktailkarte gab. Wir waren gegen acht verabredet, ich hatte vorher schon etwas gegessen und bestellte mir wahrscheinlich etwas wie eine Weinschorle. Er aß Spareribs, noch bevor sein Essen kam sah er mich an und fragte: „Bist du wohl sehr nervös? Weil du gar nichts essen kannst wegen unseres Dates.“

Ich war damals sehr empört, dass er mir das unterstellte, weil ich nämlich wirklich gar nicht nervös war (und ihn jetzt sehr eingebildet fand) – aber natürlich wusste ich, wovon er sprach.
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Liebe Tinder-Männer, ist das Euer Ernst?

Die beiden sind glücklich zu zwei. Aber kennen sich bestimmt nicht über Tinder

Die beiden sind glücklich zu zwei. Aber kennen sich bestimmt nicht über Tinder

In dieser besinnlichen Vorweihnachtszeit möchte ich diese Stelle nutzen, um relativ unkommentiert eine kleine, private Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die man sich so erzählt, wenn man spricht – über Männer, Dates und Tinder, aber auch eine Geschichte, die man kaum glauben mag und zu der man gar nichts sagen kann, wenn man sie anderen erzählt.

Meine liebe Freundin Tanja hat nach einigem Zögern unlängst erstmals diese sogenannte und vielbesprochene Datingplattform Tinder ausprobiert. Das hat ihr schon von Anfang an gar nicht so viel Spaß gemacht, da Jungs häufig nur chatten, sich aber nicht treffen wollten und oft Unterhaltungen anfingen, die sie dann nie zu Ende führten. Das Übliche eben.

Dennoch verzagte sie nicht und machte Dates aus, mit denen, mit denen das am Ende möglich war. Einer sagte ziemlich kurzfristig ab. So kurzfristig, dass sie schon in dem Café saß und wartete – aber, hey, immerhin hat er sich gemeldet! Das tun nämlich nicht alle. Bei ihrem zweiten ersten Date wartete sie eine Weile und noch eine Weile und nach einer weiteren Weile war klar, dass er wohl gar nicht mehr kommen würde.

Weil sie sich die ganze Zeit nervös umsah, fragte irgendwann ein Mädchen am Nebentisch, ob denn alles in Ordnung sei. „Ja ja, ich wurde nur eben versetzt, das ist ein bisschen komisch. Aber alles gut“, antwortete Tanja. „Tinder, oder?“, fragte das Mädchen. Hach, ja. Man kennt das.

Weil aber mit „Tinder, oder?“ nicht alles entschuldigt ist, schrieb Tanja am Abend dem jungen Mann, dass es nicht gerade von Anstand zeuge, eine Frau so kommentarlos in der Bar sitzen zu lassen.

Was dann kam, kannte ich, ehrlich gesagt, noch nicht. Zunächst wenigstens mal eine prompte Antwort. Doch die lautete: „Fass dir doch erst mal an die eigene Nase!“ Es sei nämlich so gewesen: „Ich habe dir am Dienstag um 18:32 Uhr geschrieben – und du hast das gesehen, aber bis Donnerstag, 17:12 Uhr nicht geantwortet! Jetzt siehst du eben mal, wie das ist. Wie sich das anfühlt!“ Jaha. Und jetzt werde sie es sich wohl genauer überlegen, ob sie noch mal jemanden so lange warten lasse.

Dass er zu einem verabredeten Treffen nicht erschienen war, war also als Strafe für (nach seinem Empfinden) verspätetes Zurückschreiben gedacht – und, noch schlimmer, er verkaufte es gar als Erziehungsmaßnahme. Wie viele Männer Frauen da schon wie viele Tage an irgendwelche Plätze hätten bestellen müssen, mag man gar nicht ausrechnen.

Man könnte überhaupt nun so unendlich viel dazu sagen, schreiben, Online-und mobiles Dating in Frage stellen, über dauernde Erreichbarkeit philosophieren und darüber, in welche Situationen uns blaue What’s App-Haken bringen können – aber weil das die Energie vielleicht einfach nicht wert ist, und manchmal auch einfach der gesunde Menschenverstand reichen muss, um Situationen zu bewältigen und einzuschätzen, soll eines reichen: Tanja, sei bitte einfach nur froh, dass du dich mit diesem Menschen nicht treffen musstest.

Außerdem hat ein Single-Weihnachten auch so seinen Reiz – man kann in Ruhe mit dem Barbie-Traummobil aus den 90ern spielen und jeden Fingernagel in einer anderen Farbe lackieren. Mehr Tipps im Video

Getestet: „Face to Face“-Dating

Am Wochenende war ich auf einer Single-Veranstaltung. Auf einem Dating-Event. Auf einer Kennenlern-Party. Wie man es auch formuliert – es klingt schlimm. Nach Kurzarmhemd-Trägern, nach „Und was machst du so?“, nach Größenunterschied und „Ü-40“. Und genauso war es. Dabei war die Idee eigentlich nicht schlecht: Beim „Face to Face“-Dating kann man an einem Abend etwa 40 potenzielle Partner kennenlernen. Theoretisch.

Die Regeln sind kompliziert: Mit einem zuvor fest zugeteilten Menschen tingelt man im eineinhalb-Stunden-Rhythmus durch drei Bars. In jeder Bar trifft man auf jeweils zwei andere Paare, nach Ablauf der 90 Minuten trennt man sich, ein Paar bleibt, die anderen gehen in jeweils andere Bars, wo wieder zwei neue Paare warten. Ich bewundere die Veranstalter für die Logistik – so entstehen aus insgesamt rund 40 Paaren diverse Kombinationen, am Ende treffen sich alle Teilnehmer in einer letzten Location. Weiterlesen