Ich mach für dich das Licht aus. Besser so!

 

Ein seltener Anblick. Ist auch schon etwas her.

Ein seltener Anblick. Ist auch schon etwas her.

Eigentlich spreche ich nicht über Musik. Meine absolute Hass-Frage bei ersten oder zweiten Dates ist „Und, welche Musik hörst du so?“. Ich höre tatsächlich kaum Musik, habe keinen MP3-Player, kein Radio, würde von Menschen die zu Zeiten des StudiVZ in Gruppen waren wie „’Eigentlich alles’ ist kein Musikgeschmack“ verhöhnt werden. Tatsächlich lebe ich damit aber trotzdem ganz gut , auch wenn ich von manchen Liedern erst höre, wenn sie auf irgendwelchen „Best Of“-Alben landen, für die Fernseh-Werbung gemacht wird oder jemand sie bei „Deutschland sucht den Superstar“ nachsingt. Daher ist es geradezu unglaublich, dass ich unlängst über „Ich lass für dich das Licht an“ sprach, einen Song, den die Band Revolverheld im erst Januar veröffentlicht hatte.

Meine Freundin Caroline berichtete nämlich, sie hätte weinen müssen, als sie dieses Lied hörte. Ich war ganz stolz, dass ich wusste, von welchen Song sie sprach ­ – und mir sogar schon Gedanken dazu gemacht hatte. Nämlich, dass eine solche Beziehung wie die, von der der junge Mann (ich weiß natürlich nicht, wie die Sänger von Revolverheld heißen) da singt, höchst problematisch ist. Weiterlesen

Warum Liebe manchmal gar nicht sein muss

Nicolas Liebeserklärungen

Liebe? Wie wäre es mit: „In Romance We Trust“?

Amerika, in den 50er-Jahren: Frauen mixen ihren Männern Drinks, wenn diese von der Arbeit kommen. Sie tragen dabei hübsche Kleider und sind bereit, wenn der Mann mit ihnen schlafen will. Sie glauben an das, was in Frauenzeitschriften steht, nämlich, dass man aus Liebe heiratet (gut, dass glauben wir heute auch noch). Und wenn sie mit einem Mann Sex haben, dann lieben sie ihn, weil man ja keinen Sex haben darf, wenn man denjenigen nicht liebt.

Doch Virginia, die ist anders: „Frauen verwechseln häufig Liebe mit physischer Anziehung“, erklärt die Protagonistin der Serie „Masters of Sex“ ihrem Chef, dem Gynäkologen William Masters. „Sie denken oft, dass Sex und Liebe dasselbe sind, aber das muss nicht so sein, das kann man auch voneinander trennen. Sex kann im Grunde wunderbar für sich stehen.“ So knapp und klar beantwortet sie diese ewig und immer wieder diskutierte Frage. Und auch wenn gerade Frauen gerne etwas anderes behaupten, Weiterlesen

Einer will immer mehr

 

Geht nicht ran? Klar, geht immer ran. Jeder.

Geht nicht ran? Klar, geht immer ran. Jeder.

„Ich wähl deine Nummer, du bist kaum aus dem Haus. Vermiss dich nach Stunden schon sehr. Du gehst nicht ran – vielleicht Akku leer? Die Nacht bleibt ohne Funkverkehr.“ So schildert Sängerin Annett Louisan in ihrem aktuellen Album diese Lebens- und Liebessituation, die wir alle kennen und unter der wir doch alle schon gelitten haben – egal, auf welcher Seite wir stehen. Diese Situation heißt, wie auch das Lied: „Einer liebt immer mehr“. Einer liebt mehr, einer hofft mehr, einer will mehr – und das geht schon los, wenn wir uns gerade erst kennengelernt haben.

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Mit diesen SMS sind Antworten garantiert. Wirklich?

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Sarah (rechts) und ich bei der Durchführung des perfiden Tests

Es ist ein durchaus ambitioniertes Versprechen: „Jede Frau“ sollen Männer verführen können, wenn sie dieses Buch gelesen haben. Maximilian Pütz, der angibt, er sei als Verführungscoach „deutschlandweit bekannt“ geworden und Männerrechtler Arne Hoffmann, der „etwa fünfzig Bücher“ veröffentlicht hat, haben nicht weniger als „die Bibel des Single-Mannes“ verfasst. „Das Gesetzt der Eroberung“ (Heyne) heißt das Werk, sie wollen ihn darin lehren, wie er zum „perfekten Eroberer“ wird, gar zum „Casanova“ und „Flirtguru“. Dazu gibt es konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitungen, es geht von Ansprechen, Anlächeln übers Anrufen, Einladen, Unterhalten, bis zur Frage, wie man eine Frau „am einfachsten und schnellsten“ ins Bett bekommt.

Ein typisches Pick-Up-Artist-Werk, mit Ratschlägen, die so durchaus funktionieren können (die Frau beiläufig berühren, ihr lange in die Augen schauen, Komplimente machen, an reizvolle Orte fahren,  – solche Sachen), die aber auch leicht absurd anmuten. So geben die Herren ihren Lesern Beispiel-SMS an die Hand, die besonders effektiv im Kampf um die Frau sein sollen. „Ich habe Hunger“, schlägt man vor, oder „Ja, Mama, ich habe meinen Wollpulli an und den Schal.“ Denn: Absurde Nachrichten oder SMS an angeblich falsche Adressaten würden die Frau nur so zu einer Antwort herausfordern, mit einem fiktiven Dialog legen die Autoren dar, wie sich ein netter Flirt aus solchen Nachrichten entspinnen könnte. Hier in der Redaktion hielten wir das für bizarr, wir Mädchen waren uns einig, auf „aaaah, nein, ja, oh Gott, tut das gut“ (ein weiteres Beispiel) würden wir niemals antworten. Dennoch muss so was ja getestet werden. Weiterlesen

Du, was ist das denn? Das mit uns?

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Sehen alle aus wie Pärchen. Sind aber keine. Oder?

Es ist die eine, wichtige Frage, die sich zwischen zwei Menschen, die Dates haben, irgendwann auftut: Was sind wir denn jetzt? Ein richtiges Paar, sind wir Freunde, die Sex haben, daten wir „nur“ – oder was soll das Ganze? Ja, diese Frage kommt auf – doch man muss sie auch stellen. Problematisch wird es, wenn nur einer von zweien wissen will, woran er ist – und der andere alles so dahinplätschern lässt. Weil er (ja, meistens er, manchmal sie) sich nicht bekennen will, andere Möglichkeiten offen halten will, sich nicht binden will – aber auf die Annehmlichkeiten eines beziehungsähnlichen Lebens nicht verzichten will. Glück hat da, wer prominent ist.

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Jedes Jahr ist Valentinstag. Und das ist hübsch!

Ein Jahr Liebeserklärungen.

Ein Jahr Liebeserklärungen.

Vor einem Jahr habe ich dieses kleine Blog-Projekt hier gestartet. Also feiere ich heute Jubiläum  – und Valentinstag. Bei dem stellt sich ja jedes Jahr neu die Frage: Sollen wir diesen Tag ignorieren und ganz schlimm kitschig, schrecklich finden, weil das ja alles nur Kommerz ist, aus Amerika und überhaupt. Oder sollen wir einen Tisch reservieren, Herzluftballons kaufen, knutschen und Rosen für vier Euro das Stück verschenken?

Ja, so ein erzwungenes Geschenk-Paket mit Parfüm und Duschgel will keiner haben, und ja, man soll sich das ganze Jahr immer wieder eine Freude machen und lieber mitten im April Blumen verschenken. Aber müssten wir dann nicht auch Weihnachten doof finden und Geburtstage ignorieren? Denn auch da wird uns ja ein Tag vorgegeben, an dem wir besonders nächstenlieb sein müssen und Dinge verschenken sollen. Nein, es ist schon irgendwie gut, dass die Liebe einen eigenen Feiertag hat (auch, weil er ein besonders schöner Blog-Geburtstag ist).Und sei er nur dazu da, daran zu erinnern, sich an anderen Tagen die Liebe zu gestehen, weil es am Valentinstag ja uncool ist. Und im April Rosen zu kaufen. Außerdem: Weihnachten ist schon wieder ganz vergessen, der Sommer noch in weiter Ferne, Ostern erst im April – da liegt doch so ein rosaroter Liebestag mitten im Februar genau richtig.

Vor drei Jahren, da war ich Single und meine Freundinnen schenkten mir ein „I Hate Valentine’s Day“-Shirt. Ich war damals zwar relativ neutral dem Valentinstag gegenüber, fand so ein bisschen Single-Solidarität aber ganz schick. Und auch dafür ist der 14. Februar gut – Singles können sich aufregen über diesen nervigen Pärchentag, aufgezwungen von der Industrie, bah, ekelhaft ist das. Und irgendwie fühlt man sich dabei auch ein bisschen cooler als so ein Durchschnitts-Pärchen.

Inzwischen bin ich selbst eines geworden. Zum ersten Valentinstag gab es tatsächlich Rosen, vergangenes Jahr waren wir essen, da, wo wir aber auch sonst oft essen gehen. Es fühlt sich nach einem Mittelding zwischen Ignorieren und Zelebrieren an. Was wir am heute machen? Ich weiß es noch nicht, aber mein Freund hat kürzlich gefragt, wann genau denn eigentlich Valentinstag sei. Und das finde ich hübsch. Der Valentinstag schenkt ein bisschen Vorfreude, beschert einen gemeinsamen Abend oder ein besonderes Gefühl. Welcher andere Tag kann das schon? Ich plädiere dafür, nicht so streng zu sein mit dem Valentinstag. Er meint es gut.

Wie klappt das mit der lebenslangen Liebe?

Le weekend
„Darf ich dich anfassen?“, fragt Nick seine Frau. Die antwortet irritiert: „Wozu?“ Nick und Meg sind ein Ehepaar Ende 50, seit 30 Jahren verheiratet. Zu ihrem Hochzeitstag hat Nick seine Frau nach Paris eingeladen, der Klassiker, um etwas Romantik in die Ehe zurückzubringen. Nick und Meg sind die Protagonisten des Films „Le Weekend“, der gerade im Kino läuft. Die Kernfrage der melancholischen Komödie lautet: Kann man die Liebe über Jahrzehnte aufrecht erhalten? Und wie? Weiterlesen

Heidi und ihr Trostpflaster

Die wären doch ein besseres Trostpflaster.

Die wären doch ein besseres Trostpflaster.

Es ist aus mit Heidi Klum und ihrem Bodyguard – und zwar nicht nur beruflich, sondern und vor allem auch privat. Nach rund eineinhalb Jahren Beziehung hat, der Schluss liegt zumindest nahe, das Model genug von Martin Kristen – „Martin war in einer herausfordernden Zeit für sie da, und dafür wird sie immer dankbar sein“, zitiert das Magazin „People“ einen Vertrauten des Models. Das klingt doch ein wenig nach Trostpflaster-Liebe. Schon kurz nach der Trennung von Ehemann Seal hatte Heidi sich damals in die starken Arme des Bodyguards geworfen. Jetzt ist die „herausfordernde Zeit“ wohl vorbei. Danke Martin.

Wie ist das denn eigentlich generell mit Trostpflaster-Beziehungen? Können sie funktionieren? Oder sind sie einfach nur dafür da, den ersten Schmerz zu lindern, verletzen Stolz wieder herzustellen, Selbstvertrauen aufzubauen und Ablenkung zu liefern? Weiterlesen

Jeder Tag ist Umarmungstag!

Wir haben genäht. Lieber hätte ich gekuschelt.

Wir haben genäht. Lieber hätte ich gekuschelt.

Zugegeben, es ist nun schon eine Woche her. Vor einer Woche war „National Hug Day“, also Tag der Umarmung, darauf sollte ein Blogpost hier aufmerksam machen. Vor lauter Umarmen kam ich aber gar nicht dazu – so dass ich es heute, zum einwöchigen Jubiläum des Umarmungstags nachholen möchte. Und sollte nicht sowieso jeder Tag ein Umarmungstag sein? Bei Gudio Maria Kretschmer (den ich übrigens unlängst traf. Bin immer noch ganz beseelt) ist das sicherlich so. Denn der erzählte den Kollegen von „Bild“ (er und ich hatten uns leider zu sehr verplappert, es ging um Robbie Williams und Hunde auf dem Laufsteg), wie er die Stunden vor seiner Show bei der Fashion Week Berlin verbrachte.

Nämlich total entspannt mit seinem Ehemann Frank: „Wir haben Apfelkuchen gebacken, ich habe die Streusel gemacht, Frank hat die Äpfelchen geschnitten, dann haben wir den Kamin angemacht. Dann dachte ich um drei – oh Gott, heute ist ja die Show. Da sagt Frank, ‚ach, können wir nicht bleiben?‘ Es war so ein Kuscheltag – so sieht’s zu Hause aus.“ Hach, da möchte man doch irgendwie gleich mit aufs Sofa. Tatsächlich wäre es aber gar nicht schlecht, sich mal ganz grundsätzlich ein Beispiel an dieser Freizeitgestaltung von Guido Maria Kretschmer und seinem Frank zu nehmen.
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Dieser Moment um Mitternacht

Screenshot Cinderella

Der Kuss um Mitternacht – ein Moment zwischen Romantik und Unwohlsein

Wir sind alle da, im neuen Jahr, haben hineingefeiert, -getanzt oder hinein-Serien-geguckt, wenn wir Silvester doof finden. Und ganz egal was wir gemacht haben, wo wir waren oder mit wem: War man nicht komplett alleine (was durchaus eine Alternative ist, aber das ist wieder eine andere Sache), gab es ihn, diesen einen, seltsamen Moment. Nämlich Mitternacht. Der Moment, wegen dem man diesen ganzen Aufwand veranstaltet, auf den man den ganzen Abend hin-feiert, den man in der Regel mit einem Coutdown anzählt. Bei „null“ ist er dann da, der Mitternachtsmoment, das neue Jahr – und da fangen doch eigentlich schon wieder diese kleinen Problemchen rund um unsere Beziehungen an.

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