
„Marry Me“ stand da plötzlich im New Yorker Himmel. Ein wahrlich beeindruckender Antrag eines ambitionierten Mannes
Ja, ich habe es am gestrigen Karfreitag geguckt: Das Doku-Stück über Schwangerschaft von Kim „Gloss“ (was ja so viel hübscher klingt als ihr echter Name Debkowski) und die Geburt ihrer Tochter Amelia. Und ja, mir hat ihr Freund Rocco Stark leid getan, der sich anzicken und bepöbeln ließ und dennoch die Ruhe bewahrte und alles für seine Kim tat und tut.
Tatsächlich vergeht kaum ein Tag, an dem Rocco (übrigens Schauspieler, Ex-Dschungelcamp-Bewohner und Sohn von Uwe Ochsenknecht) nicht seine Liebe erklärt. Entweder Kim, seiner neugeborenen Tochter oder beiden. Und immer mit rührenden Worten: „Ich möchte dich und deine Mama durch wirklich nichts mehr in der Welt, eintauschen. Ihr seid das Beste, was mir je passiert ist“, schreibt er so zum Beispiel – und das war noch ein vergleichsweise nüchterner Eintrag.
Der Mann als unsensibler Klotz, den die Frau zu romantischen Liebesnächten zwingen muss? Von diesem Klischee muss man sich verabschieden, das echte Leben zeigt:
Männer sind die wahren Romantiker.
Dieser Eindruck bestätigt sich auf Facebook-Seiten wie Roccos, wenn der Kollege am Computer aus Hunderten von Pärchenfotos stundenlang ein Mosaik bastelt oder man am Himmel Flugzeuge entdeckt, die „Heirate mich, Carla!“ in die Luft schreiben. (Das entdeckte ich in meinem letzten New York-Urlaub – und ich habe mich von diesem Romantik-Schock für Carla immer noch nicht ganz erholt. Und Isaac Lamb und seinen Blaskapellen-Paraden-Antrag zu Bruno Mars‘ „Marry Me“ hatte einst wohl jeder ein paar Mal in seiner Facebook-Timeline… )
Auch Studien belegen: Männer glauben häufiger als Frauen an lebenslange Liebe, sie wären sogar eher als diese bereit, ihre Karriere einer Beziehung zu opfern. Sie gaben außerdem in einer Befragung der University of Albany an, dass sie ihre Partnerschaft als wesentliche psychologische Stütze im Leben brauchen – Frauen würden notfalls darauf verzichten.
Außerdem wollen laut einer weiteren Umfrage 65 Prozent der Männer häufiger als bislang von ihrer Liebsten in den Arm genommen werden. Gottchen.
Woran liegt das? Frauen signalisieren Männern immer häufiger, dass sie gut allein zurecht kämen. Sie können sich selbst versorgen, wollen allein wohnen und brauchen keinen Mann zur Aufwertung ihres Selbstwertgefühls.
Er glaubt daher, sie durch romantische Gesten und Worte an sich binden zu müssen, will sich, ihr und der Welt immer wieder versichern, dass er es trotzdem geschafft hat, sie zu erobern. Quasi nebenbei erweckt ihre Selbständigkeit seinen Jagdtrieb, mit großen Liebesworten und Aktionen will er sich Aufmerksamkeit in ihrem – auch ohne ihn- ausgefüllten Leben sichern.
Und auch wenn der romantische Mann sie schon ganz nah bei sich glaubt, kann er nie sicher sein, dass sie bleibt, bleiben will – müssen tut sie sowieso nichts mehr.
Die Realität liefert uns zahlreiche weitere Beispiele: Dschungelkönig Joey Heindle fällt liebeserklärend vor seiner Freundin und einem Millionenpublikum auf die Knie, Lothar Matthäus verschickt „Verzeih mir, ich liebe dich“-Videos an eher herzlose Models, die diese dann online stellen (Nein, unter dem Link ist es „aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von Lothar Matthäus“ leider nicht mehr verfügbar).
Und sogar der mächtigste Mann der Welt veröffentlichte nach seiner Wiederwahl auf Twitter ein Kuschelfoto mit seiner Michelle. Das Bild, auf dem Barack Obama seine Frau umarmt, wurde zum meistgeteilten der Social-Media-Geschichte.
Da hat das mit der Extra-Umarmung für die Männer doch schon ganz gut geklappt.
Meine Kolumne “Liebeserklärungen” versucht, sie zu erklären – die Liebe und all die Probleme und Schwierigkeiten, die sich aus den diversen Konstellationen, Beziehungsformen und -farben des Alltags ergeben. Als Anlass dient mir stets ein Promi, der etwas erlebt, durchmacht oder sagt, was eine Ergründung, Erklärung und Betrachtung wert ist. Mal sind die “Liebeserklärungen” ernst, mal albern und hoffentlich meist etwas, womit jeder etwas anfangen kann. Weil wir am Ende doch alle gerne wissen würden, wie das funktioniert, mit der Liebe.
🙂
Jaja, wie sagt man doch so schön: Harte Schale, weicher Kern… Wobei ich mich immer wieder frage, warum Männer lieber irgendwelchen Forschungsinstituten sagen, dass sie gerne mehr Zärtlicheit hätten, als ihrer eigenen Frau/Freundin?
Liebe Grüße,
Jana
zu viel Liebe.
ich zitiere einfach mal:
NEIN! Ich habe kein Herz, ich fühle keine Liebe ich fühle keine Angst!
-> ursprünglich aus „van helsing“
kommt aber auch in dem Lied „XRX – Kein Herz“ vor (das ist industrial)
miau~ Nira von http://nirasavetheworld.blogspot.de/
einde doku über sowas privates kann ich mir nicht vorstellen…sowas finde ich irgendwie total bescheuert
Kim & Rocco sind so süß !
xoxo
http://scandalous-beauty.blogspot.de/
finde mich nicht wieder. Ich bin auch kein Romantiker, Kerzenschein provoziert mich zum Sarkasmus. Ich will auch nicht in den Arm genommen werden. Ich nehm selber. Bin ich aus der Art geschlagen?
Jasper
Es geht um unsichere Männer, die Bestätigung ihrer Freundin brauchen, weil sie sich dieser immer selbstständigeren Mädchen nicht mehr stets sicher sein können. Aber gerade die wollen oft gar keinen Typen, der Rosenblätter verstreut. Sondern einen, der selbst in den Arm nimmt.
Mal wieder: Ein Dilemma, wie so oft in der Liebe.