Weil ich ihn demnächst interviewen werde, habe ich mich mit Matthias Lohres Männer-Buch „Milde Kerle“ beschäftigt. Eine kleine These darin scheint auf den ersten Blick trivial – und bei genauerem Nachdenken darüber so wahr, dass ich sie hier teilen und kurz besprechen möchte:
Humor ist das Einzige, was den Mann heute noch männlich macht.
Mit Humor meine ich nicht Mario Barth (den ich auch nicht unbedingt als männlich bezeichnen würde) und platte Zoten, sondern eher George Clooney und seine augenzwinkernden Witzeleien mit Brad Pitt, Harald Schmidt und seine provokant-respektlosen Sprüche, Mister Big und seine cool-ironischen Bemerkungen.
Ja, humorvolle Männer sind so sexy – und wenn sie ihn richtig lustig findet, ist sein Aussehen plötzlich auch zweitrangig.
Klar, man wusste schon, dass Frauen total darauf stehen, wenn er sie zum Lachen bringt – aber warum ist das eigentlich so? Was ist denn nun so männlich am Lustig-Sein?
Der Psychologe Robert Provine hat mehr als 4000 Kontaktanzeigen unter dem Humor-Gesichtspunkt analysiert, sein Fazit: Frauen suchen tatsächlich besonders oft nach Männern „mit Humor“ – und Männer versprechen in den Anzeigen auffallend häufig, dass sie ja so „humorvoll“ seien. Humor scheint also Balzmittel Nummer eins zu sein.
Matthias Lohre versucht nun, diese Dynamik zu erklären: Mit Humor könne der Mann Intelligenz und Bildung demonstrieren, Einfühlungsvermögen und Herzenswärme unter Beweise stellen.
Ja! Wer doof ist, kann nicht lustig sein und die schlauen Späße, die das aufs Korn nehmen, was wir uns auch schon dachten, aber nicht formulieren konnten, beeindrucken doch am meisten. Und unsensible, kaltherzige Männer haben gar nicht das Gespür für die Witz-Situation, bemerken sie im schlimmsten Fall gar nicht.
Wer schlau ist, der verfügt wohl, so Lohre weiter, über einen höheren sozialen Status oder kann ihn in seinem Leben noch erreichen. Ja, der Status des Mannes ist etwas, was die Frau schon evolutionsbedingt unbewusst checkt – so sagt der Witz ihr mehr, als tausend Worte über seinen Job und seine Karriere. Und wirkt auch viel, viel sympathischer.
„Die Macht des Lustigen ist immens“, schreibt der Autor. Der Lustige hat uns in der Hand, er kann etwas hervorrufen, was wir nicht steuern können: Unser Lachen. „Wer jemanden zum Lachen bringt, gewinnt (…) für einen kurzen Zeitraum die Gewalt über einen anderen.“ Kein Mann kann eine Frau zu irgendetwas bringen, was sie nicht will (ja, Idealfall!), was sie nicht aus freien Stücken tun würde. Außer: zu lachen! Und gerade das Lachen gegen ihren Willen zeigt ihr dann doch, wie mächtig er sein kann, wie sehr er sie in seiner Gewalt hat.
Diese Gewalt und Macht ist dann aber rein positiv besetzt – hey, wir lachen! Und noch etwas ist Macht: männlich besetzt. Und ist nicht dieser Weg, so einfach wie er ist, der schönste (und lustigste), Männlichhkeit zu zeigen?
Ich habe nachgedacht und mir ist kein witziger Mann eingefallen, der Single ist. Man möge mir Gegenbeispiele nennen – aber trotzdem: Auch aus eigener Erfahrung kann ich diese Theorie nur bestätigen.
Hmm interessante These, der ich aber echt zustimmen muss.
Ein Mann der einem zum lachen bringt wirkt einfach um einiges attraktiver.
Oft beschreibt man ja auch den Freund bei anderen als humorvoll 😀 Bzw. eig. hört man bei einer Beschreibung immer dieses eine Wort^^
In meinem Freundeskreis finden sich eigentlich auch kaum humorvolle Singles .. ein paar schon aber viele sind doch vergeben.
Das stimmt, immer, immer hört man: „Wir können zusammen lachen“/“Haben den gleichen Humor“ tralalala
ich finde die art des blogs echt toll 🙂
Aaaaaber ich finde Humor ist nicht das einzige, dass einen Mann männlich macht, aber er ist wichtig!
LG Mona
George Clooney ist doch sehr oft Single 😉
und sein verschmitztes Grinsen dürfte auf euch sehr sexy wirken, schätze ich…
George Clooney ist ein ziemlicher Sonderfall… Sexuelle Orientierung sag ich da nur… Und, dass er vielleicht gar kein Single ist, aber anders als alle denken.. Huch!
ich finde Humor auch sehr, sehr wichtig.
DAS wäre ja nun ZU traurig, wenn Humor das Einzige wäre, das einen Mann noch männlich macht. Ich weiß da noch mehr: die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen, spirituelle, sexuelle, finanzielle Führungskraft, Mut, Bildung und Neugier, Benehmen, klare Ziele, physische und psychische Präsenz, Einsatz für andere, Schwächere, …
wem´s nicjt reicht: http://www.amazon.de/wahre-Kraft-Mannes-Hardcover-Seiten/dp/3831203865/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1334228283&sr=8-2
… männlich am lustigsein (im speziellen) ist wohl, dass männlichsein (allein) allzu oft gar nicht sonderlich lustig ist… aber ‚lustig sein‘ von innen heraus (i.e. gender trouble aside) gelingt manchem offenbar manchmal.