Es gibt Paparazzi-Fotos aus den Flitterwochen, Analysen ihres ersten offiziellen Auftritts nach der Rückkehr und am nächsten Tag schon wieder Fotos ihres ersten Shopping-Trips als Frischverheiratete und nun Bilder ihres Alltags in New York – in diesen Tagen ist der geneigte Klatschmedien-Rezipient gut über die diversen Aktivitäten von Neu-Ehepaar Madeleine von Schweden und Chris O’Neill informiert.
Man wird wohl auch mitkriegen, wenn es mal nicht so gut läuft, Krisen, Streit, vielleicht eine Trennung, vielleicht eine Versöhnung: es liegt nun eine Ehe vor den beiden, voller Arbeit, Aufs und Abs. Dabei könnten wir jetzt theoretisch schon wissen, was wir in fünf Jahren in der Zeitung lesen:
Der renommierte Beziehungsforscher John Gottmann sagt von sich, er habe eine Methode entwickelt, mit der er mit 90 Prozent Wahrscheinlichkeit voraussagen kann, ob neu-verheiratete Paare verheiratet bleiben – oder in vier bis sechs Jahren geschieden sein werden. Will man denn für sich selbst von dieser Methode wissen? Oder wird ein negatives Ergebnis womöglich zur sich selbst-erfüllenden Prophezeiung?
Nein, wenn man die vier „Kommunikationssünden“, die für das Scheitern einer Ehe zentral sein sollen, dann zu vermeiden versucht – und diese wären: Kritiksucht, Verachtung, Abwehr und Rückzug. Durch ein solches Verhalten in Streitsituationen werde, so Gottmann, eine Ehe am meisten gefährdet – eine grundsätzliche Freundschaft und gegenseitiges Verstehen hingegen seien essentiell für eine Beziehung, die länger als sechs Jahre dauern soll.
So, stark vereinfacht, lautet die Theorie, mit der er die Stabilität einer Ehe voraussagen will. Noch einfacher ist aber dieser Selbsttest: Können sich die verheirateten Paare noch an den ersten Augenblick ihrer Liebe erinnern? Dann sind die Aussichten gut – aber nur, wenn sich dabei, ganz unwillkürlich, ein Lächeln auf ihren Lippen zeigt.
Meine Kolumne “Liebeserklärungen” versucht, sie zu erklären – die Liebe und all die Probleme und Schwierigkeiten, die sich aus den diversen Konstellationen, Beziehungsformen und -farben des Alltags ergeben. Als Anlass dient mir stets ein Promi, der etwas erlebt, durchmacht oder sagt, was eine Ergründung, Erklärung und Betrachtung wert ist. Mal sind die “Liebeserklärungen” ernst, mal albern und hoffentlich meist etwas, womit jeder etwas anfangen kann. Weil wir am Ende doch alle gerne wissen würden, wie das funktioniert, mit der Liebe.