Erst waren sie Macho, dann metrosexuell, später Alpha-Softie. Männer. Autorin Nina Pauer machte sie schließlich zu „Schmerzensmännern“ und warf ihnen vor, in dem übertrieben zu haben, was die Gesellschaft vom modernen Mann verlangt habe: Statt herrisch rücksichtslos sollten sie einfühlsam und sensibel sein, doch nun, so schrieb Pauer es 2012 in der „Zeit“, sei der junge Mann „falsch abgebogen“. Er sei zu schüchtern, zu einfühlsam, zu zögernd, würde sich, so das konkrete Beispiel, dass das Drama veranschaulichen sollte, nicht trauen, die Frau einfach zu küssen.
Sondern darüber nachdenken, ob das mit dem Küssen denn nun richtig sei oder eher nicht so. Darüber würde die Frau sich ungewollt fühlen und das ganze Spiel zwischen Ihm und Ihr nicht mehr richtig funktionieren. Diese Abrechnung mit den neuen Männern blieb natürlich nicht unkommentiert. Die Frauen seien doch selbst schuld, dass sie nun solche Männer bekämen, antworteten die Herren aus dem Feuilleton zurück – sie könnten eben nicht beides haben: einen verständnisvollen Partner und einen männlichen Eroberer. Nein?
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